«Unser Kernprodukt ist das Generationenhaus»
Mit Anja Meier-Eberle von SANO Wohnkonzept im Gespräch
Liechtenstein bietet verhältnismässig wenig altersgerechten Wohnraum an. Land, Gemeinden und private Investoren sind gefordert, verbesserte Wohnqualität für Alt und Jung zu fördern.
Anja Meier-Eberle, Sie sind Geschäftsführerin der Firma SANO Wohnkonzepte AG. Welche Dienstleistungen bietet SANO an, welches sind Ihre besonderen Stärken?
SANO berät auf der einen Seite die Kundschaft und investierenden Personen, die zukunftstaugliche Konzepte für ein nachhaltiges Bauprojekt umsetzen wollen. Wir wollen Wohnraum schaffen, der ein Leben lang funktioniert und für alle Generationen attraktiv ist. In der Beratung der Kundschaft liegt das Augenmerk beim Raumprogramm auf hindernisfreies Wohnen.
Unser Kernprodukt ist das Generationenhaus – ein Mehrfamilienhaus, in welchem alle Generationen einen echten Mehrwert haben, dort zu leben. Das Haus ist nicht nur hindernisfrei und altersgerecht gebaut, es bietet auch für Junge und Familien eine moderne, nachhaltige Infrastruktur und sozialen Raum für Begegnungen.
Hindernisfreies Wohnen bringt nicht nur für behinderte oder ältere Menschen Vorteile, oder?
Hindernisfreies Wohnen ist für alle Generationen von Vorteil. Ein breiter, schwellenloser Durchgang z.B. ist für einen Kinderwagen genauso vorteilhaft wie für einen Rollstuhl. Oder gut beleuchtete Eingänge bieten für alle mehr Sicherheit und Komfort. Eine Vielzahl von Details bieten Jung und Alt oder mit Handicap die Möglichkeit alle Bereiche einer Liegenschaft ohne Hindernisse zu nutzen und dies möglichst selbstständig und selbstbestimmt in allen Lebenslagen.
Welchen Mehrwert bringt ein hindernisfreies Objekt auf dem Markt?
Die Begriffe behindertengerecht und hindernisfrei sind keine geschützten Begriffe und jeder kann sein Projekt so vermarkten. Wir setzen uns darum für das Label LEA «Living Every Age» (Wohnen in jeder Lebensphase) ein und zertifizieren Projekte in Liechtenstein und der Ostschweiz. Darum: Nach LEA gebaut, bringt Suchenden die Gewissheit, dass das Objekt auch wirklich hindernisfrei geplant wurde. Für den Vermieter hat es den Vorteil, dass sich dies in der Vermarktung gut anpreisen lässt.
Mit LEA prüft man bis zu 900 Anforderungen geprüft und zertifizierte Wohnungen mit dem Label der Stufe Bronze bis Platin ausgezeichnet. Das Label wurde in Zusammenarbeit mit dem ETH-Wohnforum entwickelt und garantiert den Standard des altersgerechten Bauens. Die Gemeinden Vaduz, Ruggell, Gamprin und Schellenberg bieten einen Förderbeitrag für jede Stufe der Zertifizierung an.
Sollte man SANO bei jedem Bauprojekt mit einbeziehen?
Uns ist es wichtig, dass Wohnraum für Generationen funktioniert und komfortabel, sicher und gesund gestaltet wird. Viele wollen heute zukunftstauglich bauen und nachhaltig wohnen. Bei einem frühen Einbezug von SANO Wohnkonzepte in der Planungsphase entstehen kaum Mehrkosten. Auch erkennt man eine Wohnung, die nach LEA-Standard gebaut wurde, nicht so einfach und das Objekt bleibt auch optisch attraktiv. Die Feinheiten liegen im Detail. So ist z.B. ein WC in einer Raumecke anzuordnen. In der Planung bringt das keine Mehrkosten, doch bei einem Umbau im Bedarfsfall kann das teuer sein.
Hindernisfreies Bauen ist also Bauen mit Weitblick, quasi altersgerecht für das eigene Leben und für die folgenden Generationen? Wird dies im erwähnten Generationenhaus abgebildet?
In der Altersstrategie für Liechtenstein, die die Regierung 2023 genehmigt hat, sind acht Handlungsfelder aufgezeigt, die ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben bis in hohe Alter fördern. «Wohnen im Alter» ist ein wichtiges Thema. Es ist zu lesen, dass wir in Liechtenstein wenig altersgerechten Wohnraum bieten können. Land, Gemeinden und private Investoren sind hier gefordert.
Genau, im erwähnten SANO- Generationenhaus wird dieses gesamte nachhaltige Thema abgebildet. Dieses Konzept bietet, eine neue und echt verbesserte Wohnqualität für Alt und Jung. Ein Zusammenleben der verschiedenen Generationen ist eine traditionelle Wohnform. Zudem werden Räume geschaffen, die für alle Bewohner nutzbar sind - wie Bewegungs- und Gemeinschaftsräume, die einen sozialen Mehrwert bringen. Mit einer einfachen Smarthome-Lösung wird Sicherheit für den Notfall und Hilfe bei Alltagsdiensten oder auch attraktiver Bestellservice für Junge und Junggebliebene ermöglicht. Selbstverständlich wird das Generationenhaus nach dem Gold-Standard des LEA-Labels gebaut.
Gerne beraten und planen wir für alle, die sich für zukunftstauglichen Wohnraum interessieren. Wir wollen mit ihnen Wohnen neu denken!
Fachbegriffe verständlich erklärt
Barrierefreies Bauen
Barrierefreies Bauen umfasst die Planung und Ausführung von baulichen Maßnahmen, um die Nutzung von Gebäuden, Verkehrsflächen und Freiräumen durch alle Menschen zu ermöglichen. Barrierefreies Bauen umfasst altersgerechtes und behindertengerechtes Bauen. In einer barrierefreien Wohnung sind beispielsweise Küche, Bad und Wohnräume ohne Schwellen passierbar.
Förderbeiträge
Die Förderbeiträge wie sie in den Gemeinden Vaduz, Ruggell, Gamprin und Schellenberg für Neu- und Umbauten angeboten werden, sind wie folgt abgestuft:
Mehrfamilienhäuser
Silber - einmalige Förderung pro Wohneinheit CHF 10'000
Gold - einmalige Förderung pro Wohneinheit CHF 18’000
Platin - einmalige Förderung pro Wohneinheit CHF 23’000
Einfamilienhäuser
Bronze - einmalige Förderung pro Wohneinheit CHF 8’000
Silber - einmalige Förderung pro Wohneinheit CHF 10’000
Gold - einmalige Förderung pro Wohneinheit CHF 18’000
Platin - einmalige Förderung pro Wohneinheit CHF 23’000
Umbauten
Bronze - einmalige Förderung pro Wohneinheit CHF 10’000
Silber - einmalige Förderung pro Wohneinheit CHF 18’000
Gold/Platin - einmalige Förderung pro Wohneinheit CHF 25’000