Ein Schaaner Grossprojekt wird seiner Bestimmung übergeben
Nach dem Kauf des ehemaligen Hotel Linde in Schaan durch die Hiltibau Immobilien Anstalt erteilten die Vertreter der neuen Eigentümerin den Auftrag an die Gebr. Hilti Generalunternehmung, das Projekt «Haus zur Linde» zu realisieren.
Mit Jehle + Partner Architekten AG, Schaan, fand sich ein renomiertes Planungsbüro, welche das Neubauprojekt im Jahr 2018 gemeinsam mit der erfahrenen Baumanagementfirma Bau-Data in Angriff nahm, welche für die Bauherrenunterstützung und Bauleitung verantwortlich zeichnete.
Kaspar Hilti, Verwaltungsrat Gebr. Hilti Generalunternehmung AG, zum Projekt:
«Nach Geschäftsaufgabe des Traditionshauses Gastro- und Hotel Linde im Schaan ist der Besitzer und mein langjähriger Pfadfinderkollege Werner Thöny auf mich zugekommen und hat mir den Kauf des Linda Areals N 784 in Schaan zu einem ortsüblichen Preis zum Kauf angeboten. Dies war ein überraschendes und interessantes Angebot und wurde mit Handschlag besiegelt.
Nach etlichen Studien/Varianten und Überlegungen haben wir das Konzept wie es sich heute präsentiert entwickelt. Ein Mix aus Wohnen und Büros sowie Verkaufsflächen. Es war uns wichtig, ein ansprechendes Gebäude mit einem Mehrwert für Schaan mit ortsansässigen Unternehmen zu erstellen. Auch konnten wir 70% der anfallenden Arbeiten durch unsere eigenen Abteilungen ausführen und somit unsere Qualitäten eines schadenfreien Gebäudes aus eigener Hand und mit all unserer Erfahrung verwirklichen. Es war ein gutes vertrauensvolles Miteinander und hat Freude gemacht. Das Resultat kann sich sehen lassen und hat Schaan schöner gemacht. Ein spezieller Dank gilt dem Schaaner Vorsteher Daniel Hilti, der uns mit Rat und Tat zur Seite stand.»
Philipp Baumgartner, Geschäftsführer Gebr. Hilti Generalunternehmung AG, zum Projekt:
Es ist uns gelungen ein qualitativ hochwertiges und schönes Gebäude zu realisieren. Dazu braucht es eine Portion Mut, kreative Köpfe, tolle Ideen, gewillte Investoren, Käufer und Mieter, welche bereit sind in diese Ideen zu investieren und die Chancen der Standortattraktivität zu nutzen.
Die Zusammenarbeit mit den Planern und den Handwerkern ist von Anfang an sehr konstruktiv und partnerschaftlich gewesen. Wir verfügen über kompetente Handwerker. Wir müssen Sorge zu ihnen tragen und sie und ihre Arbeiten wieder mehr wertschätzen. Sie leisten einen massgeblichen Beitrag für unsere Gesellschaft, ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten.
Ralf Jehle, Architekt, stellt sich den Fragen
Wie war es für Sie als Architekten eine solche Aufgabenstellung zu bearbeiten?
Als Architekt einen solchen Zentrumsteil neu zu entwickeln, ist natürlich eine spannende und verantwortungsvolle Aufgabe – für ein gutes Gelingen, benötigte es neben einem guten Planungsteam, auch einen zukunftsorientierten, mutigen Gemeinderat, welcher zum neuen Konzept des Gesamtareals, dem «Entwicklungskonzept Lindenareal», ja sagen musste!
Ich durfte der Gemeinde Mitte des Jahres 2019 unser Gesamtkonzept vorstellen, welches den Gemeinderat zu überzeugen vermochte. Auf dieser Basis konnte nun der neue Zentrumsteil und damit auch das neue «Haus zur Linde» weiterentwickelt werden. Inzwischen ist das «Haus zur Linde» ja bereits realisiert.
Wie sieht das Gesamtkonzept aus, welches sie erarbeitet haben?
Im künftig dichtesten Bereich des Schaaner Zentrums, an der historischen Schnittstelle der Strassenräume - der ehemaligen Lindenkreuzung, direkt unterhalb der Pfarrkirche St. Laurentius und in unmittelbarer Nähe zu Bahn- und Bushof, soll ein hochwertiger öffentlicher Ort entstehen.
Das neue Gesamtkonzept, in welches das «Haus zur Linde» eingebettet ist, versteht es, den grossen bereits bestehenden sowie den im Entstehen begriffenen Zentrumsbebauungen mit einem zentralem durchgrünten Freiraum etwas «Luft» zu geben. Im Herzen des Areals haben wir einen mit Bäumen gesäumten Platz vorgeschlagen – eine etwas ruhigeren öffentlichen Aufenthaltsort. Um diesen Platz werden die dichteren Bebauungen angeordnet. Die Gebäude sollen jeweils ein öffentlich attraktives Erdgeschoss mit Arkadenbereichen erhalten. Diese Arkadenbereiche werden sowohl zum neuen Platzraum hin als auch nach aussen zur Landstrasse bzw. Poststrasse entstehen. Das Konzept sieht zudem vor, dass das Haus Bahnhofstrasse 6, mit dem heutigen Black Pearl, bestehen bleiben kann. Direkt am künftigen begrünten Platz liegend, wird es so stark aufgewertet.
Zurück zum «Haus zur Linde»: Was lässt sich dazu noch sagen?
Ortsbaulich klärt und stärkt das neue «Haus zur Linde» seine Umgebung. Es flankiert den neuen Grünraum, nimmt die Achse zur Kirche auf, und gibt dem Fussgängerbereich entlang der Feldkircher Strasse mehr Raum. Die umlaufenden Arkaden laden ein, das Gebäude zu betreten. Seine Nutzungen entsprechen dem Grundgedanken des Schaaner Zentrums – hier soll gearbeitet werden, Verkauf und Kultur stattfinden, aber natürlich soll dort auch gewohnt werden können. Ein belebtes lebenswertes Zentrum beinhaltet alle diese Aspekte. Das Projekt ist ein anschauliches Beispiel für eine Form der inneren Verdichtung an einem Ort, der diese Verdichtung verträgt - dem sie guttut. Sowohl ortsbaulich wie auch architektonisch mittels Materialisierung und Fassadengestaltung bettet sich das «Haus zur Linde» in seine Umgebung ein.
Das Gebäude hat eine grosse Nachfrage erlebt. Die Wohnungen in den beiden oberen Geschossen wurden rasch verkauft. Die Unifinanz hat ihren neuen Sitz im gesamten 1. Obergeschoss. Damit entstehen zahlreiche Arbeitsplätze im Zentrum von Schaan. Im Erdgeschoss sind ebenfalls bereits fünf der sechs Verkaufslokale verkauft und werden gerade ausgebaut oder sind bereits bezogen.
Cesare De Sanctis, Bauherrenunterstützung, zum Projekt
Mit dem Gestaltungsplan und der ersten Zahl hat dieses spannende Projekt begonnen. Trotz massiver Bauteuerung und Materialengpässen können die budgetierten Kosten und Termine eingehalten werden.
Die gute und ehrliche Zusammenarbeit, das Teamwork zwischen Bauherrn, Architekt und Spezialisten sowie die Auswahl der Unternehmer haben zu diesem Ergebnis geführt.
Herzliche Dank an die Bauherrschaft.
Pierino De Sanctis, Bauleitung, zum Projekt
Meine Aufgabe als Bauleiter war es, die Arbeiten an Bau unter allen Beteiligten Planern und Handwerker zu organisieren, zu koordinieren und zu kontrollieren.
Eine Herausforderung war die Überlegungen hinsichtlich des Baustellenverkehrs und der Baustellenlogistik aufgrund der speziellen Lage.
Die hoch gesteckten Qualitätsziele wurden meiner Ansicht nach zur vollen Zufriedenheit der Bauherrschaft erfüllt. Hier möchte einen speziellen Dank an alle Handwerker aussprechen.
Projekt übergeben
Im Herzen von Schaan entstanden somit sechs Verkaufslokale im Erdgeschoss, im 1.OG eine grosszügige Bürofläche, im 2.OG vier Wohnungen und im 3.OG drei Attikawohnungen.
Die Schlüsselübergabe an die Käufer fand Ende Mai 2024 statt, die Bauabnahme der Ladenlokale im Erdgeschosse Ende Juni 2024 durch Pierino de Sanctis von der Baumanagementfirma Bau-Data.
Im Juli 2024 wird das ambitiöse Neubauprojekt «Haus zur Linde» seiner Bestimmung übergeben.
Das Haus zur Linde auf einen Blick
7 Wohnungen
6 Ladenlokale
Bruttogeschossfläche: 2`800m2
Kubatur: 16`000m3
Bauherrschaft Hiltibau Immobilien Anstalt
Architekt: Jehle & Partner Architekten
Innenarchitektur: Atti Kavalali
Bauherrenunterstützung: Bau-Data
Bauleitung: Bau-Data
Planungsstart: 2. Jahreshälfte 2018
Baubeginn: 2022
Fertigstellung: 2024