Hofstätte Hintergass
500-jähriges Doppelwohnhaus in Vaduz renoviert
Seit 1993 steht das Gebäude unter Denkmalschutz und seit 2018 ist die Gemeinde Vaduz im Besitz der beiden Gebäudeteile Hofstätte Hintergass. Das Ensemble besteht aus den Häusern Hintergass 35 und 37, einem zweigeschossigen Doppelwohnhaus mit zugehörigen Ökonomiebauten – und wurde ursprünglich als Wein- und Bauernhof erbaut
Gemäss dendrochronologischer Analyse stammt der Kern aus dem Jahr 1494 und umfasste einen Gewölbekeller zur Lagerung von Weinfässern. 1697 erfolgte der Anbau einer Stallscheune, später ergänzt durch landwirtschaftliche Bauten für Getreide und Viehhaltung.
Bis 2003 war das Haus bewohnt. Im selben Jahr verlor die Liegenschaft durch einen Brand einen Großteil des Innenausbaus und stand seither leer.
2021 genehmigte der Vaduzer Gemeinderat einen Verpflichtungskredit von CHF 5,8 Mio. für umfassende Sanierungsarbeiten. Ein Studienwettbewerb entschied sich für das Projekt «GUTEDEL» des Architekten Beat Burgmaier Architekten. Die Bauarbeiten starteten im Oktober 2022 und dauerten bis Frühling 2025 an. Ziel war ein nachhaltiger Umbau mit Respekt für die historische Substanz.
Nach der Eröffnung am 29. März 2025 können die Räumlichkeiten für „Ferien im Baudenkmal“ gemietet werden, oder für Kulturveranstaltungen oder als Weinkeller genutzt werden. Im Aussenbereich steht ein Lehrwingert zur Verfügung, der von der Winzergenossenschaft Vaduz betreut wird.
Bei den Sanierungsarbeiten spielte die Gebrüder Hilti AG BauUnternehmen eine wichtige Rolle beim Einbau eines Kalkbetonbodens. Robert Geisser, Abteilungsleiter für Spezial-Dienstleistungen und Mitglied der Geschäftsleitung, hat das Projekt federführend begleitet.
Der besondere Auftrag bestand darin, gemäss den vorgegebenen Grundsätzen des Renovierungsauftrags wie historisches Wissen, Nachhaltigkeit oder Verwendung lokaler Materialien zu sanieren.